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Lese-Letter 8/2023
„Zukunftsrat“ für ARD und ZDF, High Potentials fördern, Paid-Content-IVW, Vassili Golod, Nikolaus Förster
Hallo !
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:► Die Medienpolitik streitet über besonders eine Personalie bei der Einrichtung des „Zukunftsrats“ für ARD und ZDF. Volker Nünning kennt die bislang geheime Kandidatenliste – und ich kommentiere, worüber eigentlich gestritten werden sollte.
► Claudia Michalski erklärt in ihrer Kolumne, wie man junge Talente erkennt und High Potentials fördert
► Kevin Dusch hat die Paid-Content-IVW für Januar ausgewertet und nennt Gründe für teils überraschende Wachstumsraten
► Fabian Schrum erwartet dich kommende Woche im Q&A mit Ukraine-Korrespondent Vassili Golod und organisiert für den März-Termin einen Austausch mit Impulse-Chef Nikolaus Förster.
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Wer nicht mehr weiter weiß, bildet einen Arbeitskreis – und wer das etwas verschleiern will, nennt das einfach „Think Tank“. Klingt cooler und moderner, als hätte man einen Plan. Das haben sich Anfang des Jahres wohl auch die verantwortlichen Medienpolitiker der Bundesländer gedacht. Weil es ihrem Think Tank aber um die öffentlich-rechtlichen Anstalten geht, lautet der offizielle Titel nun „Zukunftsrat“. Er soll sein, was der Name beschreibt: Ein Rat, in dem Vorschläge für Reformen von ARD und ZDF thematisiert werden sollen. Doch schon jetzt macht der Zukunftsrat ratlos.
Der Grund: Noch bevor der „Zukunftsrat“ loslegen kann, wird über ihn gestritten – beziehungsweise über seine Zusammensetzung. Die SPD- und unionsgeführten Bundesländer dürfen jeweils vier Mitglieder des achtköpfigen Gremiums bestimmen. Es sind zwei bekannte Medienmanagerinnen dabei, Wissenschaftler und weitere Medienexperten. Bislang war die Kandidatenliste geheim. Mein Kollege Volker Nünning hat sie aber herausgefunden und weiß, hinter welcher Personalie die Sozialdemokraten eine Politisierung wittern.
Den Streit kann man führen. Er sollte nur nicht über einen wesentlichen Aspekt hinwegtäuschen. Der „Zukunftsrat“ in seiner geplanten Zusammensetzung ist vor allem: alt.
► Am Ende dieses Jahres ist das achtköpfige Gremium zusammengerechnet 438 Jahre alt. Im Schnitt sind es immer noch etwa 55 Jahre.
► Vier Mitglieder (alle seitens der Unionsländer, alle männlich) sind in ihren Sechzigern, einer kratzt bereits an der 70.
► Die Wunschkandidaten der SPD sind jünger, die jüngste Kandidatin allerdings knapp unter 40.
Das Fazit fällt kurz aus: Dass man junge Menschen – und damit sind hier besonders unter 30-Jährige gemeint – in der Auswahl bislang vergeblich sucht, lässt den „Zukunftsrat“ bereits wie einen Euphemismus klingen. Wem es wirklich um die Zukunft geht, macht seinen Platz frei für jene, die noch genug Zeit haben, sie zu gestalten.
Über die Kompetenzen der Einzelnen, die derzeit auf der Wunschliste stehen, soll hier übrigens nicht gestritten werden. Nach Lektüre des folgenden Artikels kannst du dir selbst einen Eindruck davon machen.
Jährlich befragt Cision Journalisten weltweit, um zu erfahren, welchen Herausforderungen sie in den vergangenen 12 Monaten gegenüberstanden und wie die Journalisten ihre Zusammenarbeit mit PR-Verantwortlichen bewerten. Der Bericht soll dazu beitragen, dass PR-Profis ein besseres Verständnis davon erhalten, wie Journalisten arbeiten und was ihre Arbeit ausmacht. Dieses Wissen soll das professionelle Verhältnis zwischen Journalisten und PR-Profis weiter verbessern. Die Befragung für den diesjährigen Report läuft noch bis zum 28. Februar 2023.
2022 nahmen weltweit rund 3.890 Medienschaffende aus 17 Ländern teil: USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Finnland, Schweden, Italien, Spanien, Portugal, China, Australien, Singapur, Malaysia, Indonesien, Taiwan und Hongkong.
Spätestens seitdem der Begriff „Talent Management“ flächendeckend in die Personalabteilungen eingezogen ist, wird die Bedeutung der Talententwicklung in der Medienbranche deutlich. Die Förderung eigener Talente ist eine wirksame Methode, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, schreibt Claudia Michalski. In ihrer Kolumne beschreibt sie, wie das geht.
Im Januar 2023 haben sich Welt und die Süddeutsche Zeitung von ihren sinkenden Wachstumsraten erholt – für die meisten anderen stehen die Zeichen aber weiterhin auf Stagnation oder Verlust. Die Details findest in unserer monatlichen Auswertung.
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Marvin
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