Lese-Letter 41/2023

Jan Fleischhauer, Nius, Michael Bröcker, Artikelscores, TikTok, Reuters-Report

Hallo !

Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:

Jan Fleischhauer wurde gecancelt – ganz ohne „Wokies“

► Wohin es Michael Bröcker nach seinem Abschied von Steingarts Pioneer zieht (direkt zum Artikel)

Brian Morrissey erklärt, weshalb Scores redaktionelle Abläufe kaum effizienter machen (direkt zum Artikel)

Simon Pycha analysiert, weshalb private Publisher bei TikTok immer zurückhaltender werden und öffentlich-rechtliche dominieren (direkt zum Artikel)

► Das Reuters Institute hat analysiert, wie sich wirtschaftlich angespannte Zeiten auf das Abo-Verhalten der Internet-Nutzer auswirkt – Konstantin Wark hat den Report gelesen, damit du es nicht musst (direkt zum Artikel)

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Jan Fleischhauer wurde gecancelt. Das Überraschende daran: Der Grund dafür sind keine „Wokies“, sondern Julian Reichelt.

Es ist Oktober, was bedeutet, dass Fleischhauers Welt längst hätte auf Sendung gehen sollen. Doch die angekündigte Late-Night-Show wird es nicht geben, zumindest nicht wie angekündigt beim Online-Portal Nius, das der Milliardär Frank Gotthardt mit viel Geld aufzuziehen versucht. 

Der bekannte Kolumnist hat einen Rückzieher gemacht und der Grund dafür heißt: Julian Reichelt. Fleischhauer habe sich dem Vernehmen nach in Vorbereitung auf sein Showformat zunehmend an der inhaltlichen Ausrichtung des Portals sowie am redaktionellen Einfluss des ehemaligen Bild-Chefredakteurs gestört, um dessen Aktivitäten herum das Portal Nius aber nun mal entsteht.

In den vergangenen Wochen soll es mehrere Gespräche gegeben haben, wie eine Zusammenarbeit doch noch zustande kommen könnte. Dabei konnte man sich offenbar nur einig darüber werden, uneinig zu sein.

Jan Fleischhauer wollte sich zur aktuellen Situation nicht äußern und seitens Nius lässt ein Sprecher wissen:

„Interne Vorgänge oder Entscheidungen des Unternehmens kommentieren wir grundsätzlich nicht öffentlich und bitten dafür um Verständnis.“

Nach Medieninsider-Infos drehen sich aktuelle Gespräche nur noch um die Auflösung des Engagements, das noch gar nicht wirklich begonnen hat.

Unterdessen stellt sich die Frage, ob Fleischhauer nach dem Aus für sein Format bei Servus TV woanders auf Sendung geht. Möglich wäre ein Format bei seinem ersten Arbeitgeber Burda. Als einer der wenigen genießt der Focus-Kolumnist das Privileg, dass seine Texte nicht nur gedruckt im Magazin, sondern auch bei Focus Online erscheinen. Auch hatte er dort in der Vergangenheit bereits eine Videokolumne. Fraglich ist nur, ob Focus Online nicht nur ein Kommentarformat, sondern auch eine Showbühne zu bieten hat. Eine Sprecherin antwortet auf Anfrage, sie könnte ein Format „momentan“ nicht bestätigen und fügt hinzu:

„Es gibt natürlich immer Gespräche bei unseren Marken hinsichtlich des Markenkosmos und etwaiger Erweiterungen durch neue Formate, Produkte etc.“

Medieninsider sind näher dran: Bei uns konntest du bereits vor über sechs Wochen lesen, wie es Fleischhauer und Nius schon wieder auseinander treibt. Wenn dich die Hintergründe und Details interessieren, kannst du unsere Story noch einmal hier nachlesen.

Mit Jan Fleischhauer sollte einer der meistbeachteten Kolumnisten Deutschlands eine eigene Sendung auf dem Portal bekommen, das rund um die Aktivitäten von Ex-Bild-Chef Julian Reichelt entsteht. Nach der Ankündigung im Juli passierte erst einmal: nichts. Und das könnte nach Informationen von Medieninsider auch so bleiben – was auch einen im Hintergrund schwelenden Konflikt bei Nius noch einmal verschärfen dürfte.

Keynotes, Panels und spannende Side-Events, u.a. mit Catherin Hiller (Managing Director, THE DATA INSTITUTE, Funke), Carina Laudage (CPO G+J, RTL Deutschland) oder Gregor Schmalzried (Journalist).

Im Juli berichtete Medieninsider exklusiv, dass Gründungschefredakteur Michael Bröcker The Pioneer ohne neues Ziel verlassen wird. Nun ist bekannt, was der Hauptstadtjournalist als nächstes plant: Nach Informationen von Medieninsider heuert er bei einem Projekt an, das konsequent vorantreibt, was Gabor Steingart mit The Pioneer mal werden wollte.

Das Jahr der Effizienz wird einer Ära des „Mehr-mit-weniger“ weichen, da sich die Zinssätze auf ein höheres Niveau einpendeln und die Verlagsbranche gezwungen ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich auf eine kleinere Zukunft einzulassen. Diese grundlegend veränderte Landschaft wird Newcomer begünstigen, die keine alten Infrastrukturen aufgebaut haben und die bei Null anfangen können, schreibt Brian Morrissey in seiner Kolumne. Bestehenden Unternehmen bleibe noch die Umstrukturierung.

Medien kommen auf der Suche nach jungem Publikum an TikTok kaum vorbei. Doch der Umgang mit der Videoplattform fällt ihnen schwer. Die Präsenz wie auch der Erfolg deutscher Publisher bei TikTok sind volatil. Medieninsider hat nachgefragt, woran das liegt und welche Strategien private und öffentlich-rechtliche Publisher verfolgen. 

Erst Corona-Boom, dann Inflationsflaute: Das digitale Abo-Geschäft ist ins Stocken geraten und viele Publisher haben noch keinen Umgang damit gefunden. Das haben auch die Beobachter vom Reuters Institute for the Study of Journalism in Oxford erkannt und nachgeforscht. Für ihren Report haben sie Nutzer in den USA, Großbritannien und Deutschland gezielt nach ihrem Zahlungsverhalten gefragt. 

Medieninsider

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News

► DuMont macht seine Druckerei in Köln dicht und hat den Betrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt, 200 Arbeitsplätze fallen weg – Kölner Stadtanzeiger, Express und die Kölnische Rundschau werden ab sofort vom Mittelrhein-Verlag gedruckt (mehr erfahren)

► Das Landgericht Potsdam verpflichtet den RBB zur Herausgabe der Zwischenberichte der Anwaltskanzlei Lutz Abel im Compliance-Verfahren um Ex-Intendantin Patricia Schlesinger bis 11. Oktober 2023 (mehr erfahren). Der RBB hat gegen den Beschluss Beschwerde eingelegt (mehr erfahren)

► Laut Business Insider Deutschland könnte das Urteil des Berliner Arbeitsgerichts, laut dem die vereinbarten Ruhegelder beim RBB sittenwidrig seien, auch das ZDF betreffen und dessen Ruhegelder rechtswidrig machen (mehr erfahren)

► Die TV-Beilagen von Stern und SZ werden ab 2024 vom Dienstleister Teleschau produziert, bisher lag diese Aufgabe bei der Bertelsmann-Tochter RTV Media, die ihren Betrieb einstellt (mehr erfahren)

► Der Spiegel bietet Kunden mit „Premium Kombi“ ein neues Abo an, mit dem für 7,99 Euro pro Woche oder 34,99 Euro pro Monat alle Paywall-Inhalte des Spiegel, des Manager Magazins und des Harvard Business Manager gelesen werden können (mehr erfahren)

► Ein TV-Team von Welt um Nils Jensen wurde in Berlin bei einer Straßenumfrage zu den Hamas-Angriffen auf Israel von einer aggressiven Gruppe genötigt, das gesammelte Videomaterial zu löschen (mehr erfahren)

► Laut einer Umfrage von Bitkom schalten 36 Prozent der befragten Unternehmen weniger oder gar keine Anzeigen bei X (vormals Twitter) seit der Übernahme durch Elon Musk (mehr erfahren)

► Mit einer neuen Funktion ermöglicht es X seinen zahlenden Nutzern, Antworten nur für andere bezahlende Nutzer zu erlauben (mehr erfahren)

► Die US-Börsenaufsicht hat bei einem Bundesgericht beantragt, dass Elon Musk bei ihr zu den Ermittlungen aussagen muss, bei denen im Raum steht, dass er beim Twitter-Kauf gegen Gesetze verstoßen haben könnte (mehr erfahren)

► Mit dem Weggang von Metas News-Chefin Campbell Brown begräbt der Konzern seine Bestrebungen in Nachrichtenverbreitung vollständig (mehr erfahren)

Entdeckungen:

► Zum 100. Geburtstag von Rudolf Augstein porträtieren Martin Doerry und Hauke Janssen ihn und sein Leben im Spiegel (mehr erfahren)

Nate Silver schreibt in seinem Substack-Newsletter Silver Bulletin, dass die New York Times X verlassen könnte, wenn Elon Musk sie mit den Änderungen weiter verärgert – und dass dann viele andere Publisher folgen könnten und der Plattform Relevanz nehmen würden (mehr erfahren)

Sara Fischer beschreibt bei Axios, wie strengere Regulatorien für Social-Media-Plattformen die Verbreitung von Nachrichteninhalten rapide senken und damit den Zugang zu verlässlichen News für viele Menschen erschweren (mehr erfahren)

Der TikTok-Trendradar von Medieninsider informiert dich fortlaufend über die aktuellen Themen-Trends auf der Videoplattform:

► 9. Oktober 2023: Maximilian Janisch wird zum TikTok-Meme | Trendwelle

► 6. Oktober 2023: #Yearbook – AI-Fotos übernehmen erneut TikTok und Instagram | Trendwelle

► 3. Oktober 2023: So funktioniert das Marshmallow-Game | International

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Danke fürs Lesen, ! Wenn dir der Lese-Letter gefällt, leite ihn gerne an Kollegen, Bekannte oder Freunde weiter. Wir freuen uns auch, wenn du in sozialen Netzwerken auf unsere Artikel hinweist! In dieser Woche hat das unter anderem Konrad Weber, Henning Bulka und Benjamin Reibert getan.

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Viele Grüße sendet dir

Marvin

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