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Lese-Letter 24/2023
Digital News Report, Upday, RBB, Welt, Servus TV, Döpfner
Hallo !
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Die Menschen wollen laut neuem Digital News Report mehr positive Nachrichten – nur hält der Bericht selbst für Medienschaffende eher schlechte bereit
► Mein Kollege Kevin Dusch hat den 72-seitigen Report zum Online-Verhalten deutscher Nutzer gelesen, damit du es nicht musst (direkt zum Artikel)
► Bei Upday muss jeder dritte Mitarbeiter gehen – seit Ende vergangenen Jahres ist es sogar jeder zweite (direkt zum Artikel)
► Beim RBB-Skandal haben auch die Kontrolleure versagt – und sollen jetzt laut Rechnungshof mehr Geld bekommen. Mein Kollege Volker Nünning weiß, wie das zusammenpasst (direkt zum Artikel)
► Nach dem Wegfall des Produktionsvertrags für ProSiebenSat.1 gewann Springers Welt den Sender ServusTV als Neukunden – jetzt bricht der Auftrag schon wieder weg (direkt zum Artikel)
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Es ist wieder so weit: In der vergangenen Nacht erschien die zwölfte Ausgabe des allseits geschätzten und viel zitierten Digital News Report. Eine internationale Forschergemeinschaft hat im Auftrag des Reuters Institute mal wieder die weltweite Online-Bevölkerung vermessen, um uns Medienschaffenden näherzubringen, wie sie tickt.
Angesichts dessen, dass Journalisten und Medienmacher – so munkelt man – auch nur Menschen sind, sollte ich diesen Newsletter-Aufmacher vielleicht nicht schreiben. Denn ein Ergebnis lautet: Die deutsche Online-Bevölkerung interessiert sich vor allem für positive Nachrichten. Und davon hält der Report nur wenige bereit.
► Das Vertrauen in Berichterstattung nimmt weiter ab. Nur noch 43 Prozent sagen, dass man einem Großteil der Nachrichten noch vertrauen könne. Das ist nicht einmal jeder Zweite. Mehr noch: Fast jeder Zweite ist sogar den Medien gegenüber skeptisch oder unsicher, die er selbst aktiv konsumiert.
► Interessant ist die Begründung: Viele Menschen haben auch bei der Berichterstattung professioneller Medien Sorge vor Fake News.
► Vor diesem Hintergrund darf die steigende Vermeidung von Nachrichten nicht wundern. Sie blieb 2022 zwar stabil – aber eben stabil hoch. 75 Prozent der Befragten haben angegeben, Nachrichten gelegentlich oder sogar oft zu vermeiden. International ging der Wert von 38 auf 36 Prozent zurück.
► Der Reuters-Report bestätigt, was wir seit Monaten in den Analysen der Paid-Content-IVW beobachten: Die Zahlungsmoral ist rückläufig. 2022 sank sie auf elf Prozent. Im Vorjahr waren es 14 Prozent.
Die Lage ist ernst, aber nicht aussichtslos. Der Report stellt uns kein schlechtes Zeugnis aus, er mahnt uns aber. Daraus lassen sich Lehren ziehen. Mein Kollege Kevin Dusch hat sich die 73 Seiten der deutschen Ausgabe des Digital News Reports näher angesehen und die Ergebnisse für dich zusammengefasst.
Das Reuters Institute for the Study of Journalism hat mal wieder die Online-Bevölkerung in 46 Ländern vermessen und sie in seinem zwölften Digital News Report veröffentlicht. Der Bericht für Deutschland zeigt: Nach einem Erfolgsjahr für Paid-Angebote ist die Zahlungsbereitschaft für Online-Medien 2022 wieder gesunken. Medieninsider fasst die wesentlichen Erkenntnisse des 72-seitigen Reports zusammen.
Der mit insgesamt 30.000 € dotierte Preis wird für besondere Leistungen im Wirtschafts- und Finanzjournalismus vergeben.
Mit Upday hat Axel Springer eine internationale Erfolgsstory hingelegt. Gemeinsam mit Samsung expandierte der News-Aggregator in den vergangenen Jahren in 34 Märkte. Nun muss ein großer Teil der Belegschaft gehen. Im Zuge der Maßnahmen fällt auf: Schon in den vergangenen Monaten hat es einige weitreichende Veränderungen gegeben. Wie CEO Thomas Hirsch die Entwicklung begründet und wie viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen müssen.
Der RBB-Skandal hat gezeigt: Die Aufsichtsgremien der öffentlich-rechtlichen Anstalten werden ihren Aufgaben nicht mehr gerecht – und womöglich können sie es auch gar nicht. Während das Rundfunksystem immer größer und komplexer wird, sind die Kontrolleure noch so aufgestellt wie vor Jahren. Senderchefs, die Hunderttausende Euro pro Jahr verdienen und Milliarden bewegen, stehen Ehrenamtlern mit Aufwandsentschädigungen gegenüber. Nun fordert der Landesrechnungshof Brandenburg Änderungen, die zu einem Paradigmenwechsel in der Aufsicht über ARD und ZDF führen könnten.
Servus TV zieht sich mit seinem linearen Programm aus Deutschland zurück und stellt zum Jahresende seinen Sendebetrieb ein. Das hat auch Auswirkungen auf Welt. Der Springer-Sender verliert damit einen wirtschaftlich bedeutsamen Produktionsvertrag.
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News:
► Radio Bremens Programmdirektor Jan Weyrauch darf nach Protest der Personalvertreter doch als RBB-Intendant antreten (mehr erfahren), die nachträgliche Bewerbung von Interims-Intendantin Katrin Vernau lehnte der Rundfunkrat ab (mehr erfahren)
► Ein Gutachten der Messe Berlin findet „keine Hinweise“ auf eine Vorteilsnahme durch Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger, ihren Ehemann und den ehemaligen Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf (mehr erfahren)
► Axel Springer will ein Kompetenzzentrum für Fusionen und Übernahmen aufbauen und sich durch Zukäufe Expertise zum Thema künstliche Intelligenz ins eigene Haus holen (mehr erfahren)
► Der Spiegel erhöht im Juli erstmals den monatlichen Preis von Spiegel+ von 19,99 auf 21,99 Euro
► Die britische Telegraph Media Group (unter anderem The Telegraph und The Spectator) wird wegen eines alten Kredits zwangsversteigert (mehr erfahren)
► The Athletic will seine Struktur, nach der jedes Sport-Team einen eigenen Reporter hat, aufgeben und vier Prozent der Journalisten (20 Mitarbeiter) entlassen, 20 weitere sollen versetzt werden (mehr erfahren)
► Mathias Döpfner behält seinen Sitz im Verwaltungsrat von Netflix, auf der Hauptversammlung wurde er mit 16 Prozent Gegenstimmen wiedergewählt – zuvor hatte Aktionärsvertreter Inyova Stimmung gegen die Wiederwahl gemacht (mehr erfahren)
► Fox News hat Tucker Carlson eine Unterlassungsaufforderung für dessen neues Format geschickt, berichtet Axios; zuvor hatte er mit seiner neuen Show auf Twitter in den ersten beiden Folgen zusammen 169 Millionen Aufrufe erreicht (mehr erfahren)
► Google will seine News-Seite Showcase im Sommer in den USA launchen, nachdem der Start ursprüngliche für 2021 wegen Streitigkeiten um die Vergütung von Publishern mehrmals verschoben worden war (mehr erfahren)
► Twitter verhandelt mit Google eine Vertragsverlängerung für die Nutzung von Clouddiensten und hat währenddessen die Zahlungen für das laufende Vertragsverhältnis ausgesetzt (mehr erfahren)
► Instagram hat erstmals intern Bilder seines geplanten Twitter-Konkurrenten gezeigt, das Coden laufe seit Januar und der Release solle „so bald wie möglich“ folgen (mehr erfahren)
Entdeckungen:
► In seinem Developer-Blog beschreibt der Spiegel, welche Grundsätze er künftig beim Einsatz von künstlicher Intelligenz zugrunde legen will: Offenheit zur neuen Technologie, Verantwortung für alle Inhalte, Nutzung nur unter Aufsicht (mehr erfahren)
► Jeremy Barr spekuliert in der Washington Post darüber, wer neuer Chef bei CNN nach dem Weggang von Chris Licht werden könnte – die Person müsse „eine beruhigende Präsenz“ sein, „jemand, dem Talente vertrauen“ (mehr erfahren)
► Jacob Donnelly schreibt in seinem Newsletter A Media Operator, die Washington Post brauche eine neue Vision für die Zukunft, wenn es seinem Anspruch gerecht werden will, eine Konkurrenz zur New York Times zu sein – und schlägt vor, auf Lokalnachrichten zu setzen (mehr erfahren)
Der TikTok-Trendradar von Medieninsider informiert dich fortlaufend über die aktuellen Themen-Trends auf der Videoplattform:
► 12. Juni 2023: Deutsch-französischer Freundschaftspass – auf die Begeisterung folgt der Shitstorm
► 9. Juni 2023: #AK23 – Outfits und Eskalation zur Abi-Mottowoche holen Millionenreichweiten
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Danke fürs Lesen, ! Wenn dir der Lese-Letter gefällt, leite ihn gerne an Kollegen, Bekannte oder Freunde weiter. Wir freuen uns auch, wenn du in sozialen Netzwerken auf unsere Artikel hinweist! Dank dafür geht in dieser Woche unter anderem an Oliver Das Gupta, Jörn Pohl und Goran Majic.
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Viele Grüße sendet dir
Marvin
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