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Dein Lese-Letter zur Wochenmitte
Kalenderwoche 47/2025
Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Wenn nichts bleibt, bleibt Clickbait: Wie Bild und Co. unsere Meldung über Hart aber fair hochgejazzt haben (Editorial)
► Was Louis Klamroth wirklich verdient und Hart aber fair in den beiden nächsten Jahren kosten wird (direkt zum Artikel)
► Volker Nünning hat auch die Zahlen für die Talkshows von Sandra Maischberger und Caren Miosga recherchiert (direkt zum Artikel)
► Beim NDR muss Neu-Intendant Hendrik Lünenborg seinen bisherigen Posten nachbesetzen – Volker weiß, wer die Nachfolge antreten soll (direkt zum Artikel)
► Abgang eines Aufsteigers: Jakob Wais verlässt Axel Springer (direkt zum Artikel)
► Nähe statt Distanz: Gabor Steingart lebt, wovor er bei anderen warnt (am Ende des Newsletters)
Wie Louis Klamroth zum zwölffachen Millionär wird
Bei Medieninsider halten wir Clickbait für ein durchaus legitimes Mittel, Nutzer in einen Text hineinzuziehen. Ab und zu brauchen wir ihn sogar, weil wir wesentliche Informationen exklusiv für unsere Mitglieder hinter der Paywall zugänglich machen – beispielsweise bei Personalien oder bei detailreichen Recherchen wie den Produktionskosten der ARD-Talks. Das zeigt sich auch in diesem Newsletter.
Clickbait ist aber nur dann ein legitimes Mittel, wenn ein Text hält, was die Überschrift verspricht. Am Beispiel unseres Berichts über die Produktionskosten von Hart aber fair wird deutlich, wo die Unterschiede liegen.
Obwohl Chefredakteurin Marion Horn vor einigen Wochen ihrer Redaktion gleich mehrfach die Ansage gemacht hat, Artikel anderer Medien nicht mehr plump abzuschreiben, nahm sich Bild den Text unseres Kollegen Volker Nünning vor. Die Eigenleistung an der Abschreibe war lediglich die eigene Überschrift:
Vier neue ARD-Formate – Millionen-Deal für Louis Klamroth
Schreibt Bild erst einmal ab, brechen alle Dämme. Viele andere folgten, der „Millionen-Deal“ machte die Runde. Bilds Schwestermedium Welt machte daraus sogar den „Zwölf-Millionen-Deal für Louis Klamroth“.
Natürlich bekommt Klamroth keine zwölf Millionen Euro, wenngleich sein Honorar außerordentlich hoch und daher diskutabel ist. Das Problem an solchen Headlines: Sie überziehen, sie verzerren die Realität, sie heizen Empörung an statt Diskussion – auch weil sie oft das einzige sind, das gelesen wird.
Auch wenn sich die Story über die Weiten des Internets verbreitet hat, empfehle ich weiterhin Volkers Artikel – denn er ist sauber recherchiert und sachlich formuliert. Du erfährst in dieser Woche von ihm auch nicht nur, was Louis Klamroth in den kommenden beiden Jahren verdient und die ARD für die Produktion von Hart aber fair ausgeben wird, sondern auch Details zu den Talks von Sandra Maischberger und Caren Miosga.
Mit Recherchen wie diesen schaffen wir vor allem Transparenz. Sie braucht es, um diskutieren, kritisieren und im Zweifel auch, um sich ärgern zu können. Unseren Journalismus kannst du unterstützen – am liebsten mit einer Mitgliedschaft, die dir Zugang zu allen Artikeln verschafft.
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Viele von uns tragen seit Jahren eine gute Buchidee mit sich herum – aber das Exposee fehlt, der erste Schritt bleibt liegen. Dabei sind journalistische Stimmen im Sachbuchmarkt gefragter denn je.
In diesem Seminar erfährst du, wie du aus deiner Idee ein verkaufbares Exposee machst, das bei Verlagen punktet. Du lernst, welche Formate funktionieren, wie du die richtige Perspektive findest, welche Genres relevant sind und wie du endlich ins Tun kommst. Plus: Inspiration aus erfolgreichen journalistischen Sachbuchprojekten.
Mit Heike Faller begleitet dich eine der profiliertesten Sachbuchautorinnen Deutschlands.
► Tu’s endlich – schreib dein Sachbuch!
Freitag, 20. Juni 2025, 18:00–21:00 Uhr.

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► Hamburger Impuls-Papier: Wie schützen Publisher ihre Inhalte vor KI-Plattformen?
Q&A mit Stefan Ottlitz (Spiegel-Gruppe) & Christian Heise (HMS)
Freitag, 28.11.2025, von 15:00 - 16:00 Uhr
► Tu es endlich – schreib dein Sachbuch!
Seminar mit Heike Faller
Freitag, 5. Dezember 2025 von 18:00 - 21:00 Uhr
► Wie die VG Wort funktioniert und du als Autor zusätzliche Einnahmen erzielst
Seminar mit Kevin Siedler
Dienstag, 13. Januar 2026 von 16:00 - 17:45 Uhr
Alle Veranstaltungen findest du auf medieninsider.com/events

► Die EU-Kommission ermittelt gegen Google wegen einer möglichen Benachteiligung von Verlagshäusern bei den Suchergebnissen. Es gäbe Hinweise, dass Google Inhalte schlechter listet, wenn sie zum Beispiel Werbung enthalten (mehr erfahren)
► An die Springer-Beteiligung Idealo soll Google 465 Millionen Euro Schadenersatz zahlen, weil der US-Konzern eigene Angebote bevorzugt habe, urteilte das Landgericht Berlin (mehr erfahren)
► „Wir mussten uns oft ziemlich verbiegen“ Lisa Kräher spricht bei Übermedien mit einer anonymisierten Ex-Redakteurin eines so genannten Reichweitenmediums(mehr erfahren)
► Springer trennt im Jahresabschluss 2024 seine Zahlen bereits in das fortgeführte Geschäft und in den Teil, der in der Minderheitsbeteiligung mit KKR aufging, beobachtet Markus Wiegand bei Kress. Demnach stieg der Umsatz in den fortgeführten Bereichen, das EBITDA ging zurück wie auch die Zahl der Mitarbeiter (mehr erfahren)
► Die RTL Group erwartet wegen des sinkenden TV-Werbemarktes für das Geschäftsjahr 2025 einen geringeren Gesamtumsatz von 6,0 bis 6,1 Milliarden Euro – zuvor: ~6,45 Milliarden Euro (mehr erfahren)
► Konzernmutter Bertelsmann hat in den ersten neun Monaten 2025 einen Konzernumsatz von 13,5 Milliarden Euro erzielt, ein Plus von 1,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum (mehr erfahren)
► Der Haushaltsausschuss des Bundestages senkt den Zuschuss zum Betriebsetat der Deutschen Welle auf 395,4 Millionen Euro. Der Regierungsentwurf hatte noch 405,5 Millionen Euro vorgesehen (mehr erfahren)
► Das ZDF startet am 21. November 2025 das neue Gesprächsformat Keine Talkshow – Eingesperrt mit Jan Fleischhauer (mehr erfahren). Im Juli 2023 sollte er noch ein Format bei Nius bekommen, machte aber einen Rückzieher (mehr erfahren)
Werben im Lese-Letter
Wer Media Professionals erreichen möchte, findet bei den Newslettern von Medieninsider eine hochexklusive Zielgruppe ohne Streuverlust und zwar mit nativen Formaten direkt per E-Mail oder WhatsApp.
Gabor Steingart: Nähe statt Distanz
Die Verlage (…) sympathisieren mit einer politischen Elite (…) Man camoufliert, finassiert und narkotisiert gemeinsam, bis die Immunabwehr des Publikums schwindet.
Dann beginnen Duzfreundschaften, Saufabende, Liebeleien – auch das trübt die Unabhängigkeit und das Urteilsvermögen. Von daher sind Abstand und räumliche Distanz wichtige Punkte.
Das Transparenzgebot und auch das journalistische Reinheitsgebot, also die strikte Trennung zwischen Politiker und Journalist, wird hier verletzt.
Es gibt eine symbiotische Beziehung zwischen Journalismus und Politik, die nicht gut für die Reputation der Journalisten ist.
Gabor Steingart lässt keine Gelegenheit aus, um sich dadurch zu profilieren, andere schlechtzumachen. Regelmäßig versucht er, sich vom vermeintlichen Mainstream abzugrenzen. Eines seiner liebsten Narrative: Die Verwebung öffentlich-rechtlicher Journalisten oder anderer Teile der Hauptstadtpresse mit der Politik.
Nun. Steingarts kritische Medienanalyse reicht nur bis an die Gangway seines Redaktionsdampfers, auf dem er vergangene Woche sein neues Buch vorstellte – beziehungsweise dies an niemand geringeres als CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann delegierte:
Steingart und Linnemann eint die Vorliebe zur schrägen Metaphorik: „Gabor Steingart ist Tiefseebohrer. Er ist nicht oberflächlich unterwegs“, schwärmte der Politiker an Bord der Pioneer Two.
Dieser Analyse muss man jene des PR-Beraters Mirko Lange entgegenhalten, der sich Steingarts Buch ebenfalls vorgenommen und ein vielsagendes Beispiel herausgegriffen hat. Steingart schreibt:
Die BRD besitzt heute siebenmal mehr Bürgergeldempfänger als Automobilarbeiter.
Faktisch womöglich richtig, journalistisch sinnbefreit. Auch Lange wirft Steingart Abwertung, Zuspitzung und Manipulation vor. Steingarts Vergleich sei so sinnvoll wie „Äpfel mit Auspuffrohren zu vergleichen“.
In Steingarts Welt ist das wohl ein Kompliment, denn:
Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen, ist risikofrei, aber langweilig. Sobald man Äpfel mit Birnen vergleicht, wächst der Erkenntnisgewinn.
Viele Grüße
Marvin
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