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Dein Lese-Letter zur Wochenmitte
Kalenderwoche 38/2025
präsentiert von

Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Verleger wollen mehr Berichterstattung in eigener Sache: Beobachtungen beim diesjährigen BDZV-Kongress (Editorial)
► Umsatz statt Auflage: Der BDZV stellt das Beitragsmodell für seine Mitglieder um – zulasten des eigenen Budgets (direkt zum Artikel)
► Übernahme in Niedersachsen: Die Madsack Mediengruppe breitet sich weiter aus und kauft die Nordwest Mediengruppe (direkt zum Artikel)
► Generationenwechsel bei Burda: Nun gibt auch International-Chef Tom Bureau den seinen Posten ab (direkt zum Artikel)
► Auf die Größe kommt es an: Die COO von Axel Springers „Premium-Gruppe“ lässt das Reichweitenwachstum der Welt größer aussehen als es ist (am Ende des Newsletters)
► KI auf dem Vormarsch – und Medieninsider mittendrin: Entdecke unsere Seminare und unsere Live-Tour (zu den Events)
► Content, Community, Conversion: Wie Social Media für Medienhäuser zum Hebel wird, erklärt am Freitag Laura Bäck in ihrem Seminar (zu den Events)
► Was denkst du, wie viel deine Kollegen für journalistische Abos im Monat ausgeben? Die Antwort findest du am Ende des Newsletters
Früher Kanzler, heute Krisenberater
Gestern kamen in Berlin die Mitglieder des Bundesverbands der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) zu ihrem jährlichen Klassentreffen zusammen. Medieninsider war vor Ort. Einige Beobachtungen:
► Früher Kanzler, heute Krisenmanager: Vergangenes Jahr begrüßte der BDZV noch Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Kongressbühne und auch in den Vorjahren gaben sich Spitzenpolitiker förmlich die Klinke in die Hand. So etwas verspricht immer auch Schlagzeilen. Dieses Jahr trat nicht einmal der ansonsten medienaffine Staatsminister Wolfram Weimer auf. Dafür baten die Verleger Kommunikationsexperten zum Gespräch. Den Auftakt machte Coach Markus Resch mit einem „Impuls“ für ein neues Narrativ der Branche.
► Wer nach dem Kongress-Konzept fragt, bekommt dieses Jahr diese Antwort: Mehr brancheninterne „Zukunftswerkstatt“ statt politischer Standortbestimmung. Ohne Regierungsvertreter auszukommen, sei nach den Lippenbekenntnissen der vergangenen Jahre eine bewusste Entscheidung gewesen, hört man. Trotzdem ist die Abwesenheit bemerkenswert, wo der BDZV im Zuge seiner Neuausrichtung doch eine „noch stärkere Konzentration auf medienpolitische Themen“ will. Lobbyiert werde nicht nur auf der Bühne, heißt es nun, sondern verstärkt in kleinen Runden.
► Nicht nur die Politik fehlte auf der Bühne. Das Programm kam auch ohne Diskurs mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus – und trotz des groß verkündeten „Bündnis Zukunft Presse“ auch ohne Vertreter des Zeitschriftenverlegerverbandes MVFP. Vertreterin Ladina Heimgartner hat – offenbar krankheitsbedingt – abgesagt.
► Dafür gingen die Verleger während eines Panels mit Medienwissenschaftler Martin Andree durchaus selbstkritisch mit sich ins Gericht: Einzelne Kongressteilnehmer appellierten in einer Fragerunde an mehr Zusammenhalt und einem entschlossenen Auftreten gegenüber den mächtigen Plattformen – und warnten davor, sich als Branche zerreißen zu lassen wie schon beim Kampf um das Leistungsschutzrecht.
► Brisant: Die Verleger und Geschäftsführer machten deutlich, auch die Redaktionen ihrer Medienhäuser mehr in die Verantwortung nehmen zu wollen. Verlegerin Inken Boyens forderte, stärker in eigener Sache zu berichten, um Journalismus verständlicher zu machen. Medienmanagerin Stephanie von Unruh forderte Redaktionen dazu auf, die Macht der Plattformen kritisch zu beleuchten. Und auch Jochen Anderweit, Chef vom Verlegerverband in Niedersachsen, sprach davon, Chefredakteure mehr sensibilisieren zu wollen. Matthias Ditzen-Blanke, Verleger der Nordsee Zeitung und einer der Vorstandsvorsitzenden im BDZV, sagte mit Blick auf ein gemeinsames Narrativ der Branche wörtlich, man müsse die „Trennung aufheben zwischen Verlag und Redaktion“.
► Der Kongress fiel in diesem Jahr deutlich kürzer aus als in der Vergangenheit. Auf einen halben Tag konzentrierte sich das öffentliche Programm. Am Vormittag hielten die Delegierten ihre jährliche Versammlung ab. Früher setzten die Verleger dafür zwei Tage an.
► Auf der Delegiertenversammlung entschieden die Verleger über Personalien – neu im geschäftsführenden Vorstand: Stephanie von Unruh, Geschäftsführerin der Nordwest Mediengruppe. Nebeneffekt ihrer Berufung: Mit von Unruh kehrt nicht nur eine Frau in die Führungsriege des BDZV zurück, sondern auch wieder die Mediengruppe Madsack.
Bei der Delegiertenversammlung beschloss der BDZV zudem grundlegende Veränderungen in seiner Finanzierung. Ausgerechnet in politisch stürmischen Zeiten und steigender Inflation wird das zu deutlich weniger Einnahmen führen. Medieninsider liegen die Details der neuen Berechnungsgrundlage sowie wirtschaftliche Zahlen vor:
Programm & Speaker der MEDIENTAGE MÜNCHEN online!

© Medien.Bayern GmbH Alexander von Spreti
In wenigen Wochen wird München wieder zum Treffpunkt der nationalen und internationalen Medienbranche. Die MEDIENTAGE MÜNCHEN 2025 finden von 22.-24. Oktober unter dem Motto „WTFuture?!“ statt. Welche Speaker und Programm-Highlights Sie in diesem Jahr erwarten, erfahren Sie hier.
Komm mit auf Recherche über Künstliche Intelligenz in Medienhäusern bei der Insider-Tour durch München
Mit unserer Insider-Tour gehen wir am Tag vor den Medientagen auf Entdeckungsreise in München und blicken auf die Strategien und Erfahrungen zahlreicher Medienhäuser. Führungskräfte und KI-Spezialisten geben uns Einblicke in ihre Strategien, diskutieren über Chancen, Risiken und noch ungehobene Potenziale.
Das Fokus-Thema von Katharina Happ, KI-Managerin Redaktion Web.de, ist: Warum KI-Effizienz und -Akzeptanz ständige Optimierung und gutes Zuhören erfordern und wie KI-Transformation wirklich bei Journalisten ankommt. Außerdem sind mit dabei:
► Markus Knall, Chefredakteur Ippen Media
► Markus Grabichler, Projektkoordinator KI-Integration, Senior Innovation and Research beim Spiegel
► Cecile Schneider, Product Lead im AI + Automation Lab des Bayerischen Rundfunks
► Marco Parrillo, CEO Ebner Media Group
► Dr. Wieland Holfelder, Leiter des Entwicklungszentrums von Google
Hol dir gemeinsam mit Medieninsider-Kolumnistin Alexandra Borchardt vor Ort Insights aus erster Hand und nutze die Gelegenheit zum persönlichen und vertraulichen Austausch.


► Content, Community, Conversion: Social-Media-Strategien für Medienhäuser
Seminar mit Laura Bäck
Freitag, 19. September 2025 von 10:00 - 11:30 Uhr
► 'Google zero' – und jetzt?
Q&A mit Dennis Ballwieser (Wort & Bild Verlag)
Montag, 22. September 2025 von 16:00 - 17:00 Uhr
► AI-Agents – So baust du dir deinen eigenen digitalen Assistenten
Seminar mit Patrick Egger
Dienstag, 23. September 2025 von 10:00 - 13:00 Uhr
► Mobile Reporting – Filmen und Schneiden mit dem Smartphone
Seminar mit Martin Heller
Mittwoch, 1. Oktober 2025 von 10:30 - 13:00 Uhr
Alle Veranstaltungen findest du auf medieninsider.com/events
Werben im Lese-Letter
Wer Media Professionals erreichen möchte, findet bei den Newslettern von Medieninsider eine hochexklusive Zielgruppe ohne Streuverlust und zwar mit nativen Formaten direkt per E-Mail oder WhatsApp.
Bei diesem Linkedin-Posting weiß man gar nicht, wo man anfangen soll, sich zu wundern:

Linette Inderbiethen, die Chief Operation Officer der „Premium-Gruppe“ von Axel Springer, hat sich in der vergangenen Woche über die Reichweite von Welt (Teil der „Premium-Gruppe“) gefreut. Im August zählte das Portal laut IVW 125,4 Millionen Visits. Das kann man auf einer Plattform wie Linkedin natürlich feiern.
Die Frage ist nur, weshalb man die Darstellung über den Erfolg derart manipulieren muss?
Abgesehen davon, dass der Online-Auftritt von Welt vor Jahren bereits ähnliche Reichweiten erzielte, fallen dabei vor allem die Balken ins Gewicht. Der weiße rechte Balken, ist rund ein Drittel höher als der blaue linke. Die Darstellung lässt das Wachstum also mehr als doppelt so groß aussehen als es tatsächlich war.
Kleinigkeit? In Verkaufsmaterial wird nun mal dicker aufgetragen? Vor allem bei Linkedin? Mag sein. Einer Top-Managerin einer Gruppe, die sich „Premium“ nennt und Journalismus verkaufen will, steht so eine Makler-Methode nur nicht allzu gut – schon gar nicht, wenn sie im selben Posting von der „#Qualität“ des Produkts und der Fähigkeit zur „#Einordnung“ der Redaktion schwärmt.
In jeder Redaktion (vermutlich auch bei Welt) wäre so eine Grafik unverzüglich offline genommen worden – vor allem nach einem Hinweis. Inderbiethen scheint selbst so einer nicht beeindruckt zu haben. Am Dienstagabend war das Posting noch unverändert online. Eine Anfrage blieb freilich ebenso unbeantwortet.
Community-Frage

Viele Grüße
Marvin
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